Biotope - Südkorea

  Geografie

Südkoreas Fläche beträgt 100.284 Quadratkilometer. Davon entfallen 290 Quadratkilometer auf Wasserflächen; es gibt keine größeren natürlichen Seen.

Südkorea umfasst den südlichen Teil der Koreanischen Halbinsel und vorgelagerte Inseln. Nahe der Westküste und im Südosten liegt ebenes, aber fast überall mit Hügeln durchsetztes Land, das höchstens ein Drittel des Staatsgebiets ausmacht, aber die große Mehrheit der Einwohner beherbergt. Der große Rest des Landes ist gebirgig; außer auf einem schmalen Streifen an der Ostküste und in kleinen Talgründen gibt es keine Tiefebenen. Sowohl die Gebirge als auch die Hügel der Ebenen sind meist bewaldet; sie erreichen zwar selten große Höhen, haben aber oft ein steiles Relief.

Etwa 70 % Südkoreas sind gebirgig. Höchster Berg ist der Vulkan Hallasan mit 1950 Metern auf der Insel Jeju, auf dem südkoreanischen Festland sind am höchsten der Jirisan im Süden mit 1915 Metern und der Seoraksan im Nordosten mit 1708 Metern. Südkorea wird von fünf größeren Gebirgen durchzogen, das größte ist das Taebaek-Gebirge. Er beginnt im südöstlichen Nordkorea und zieht sich dann fast die gesamte Ostküste Südkoreas entlang. Vom Taebaek zweigt der zweitgrößte, Sobaek genannte Gebirgszug in südwestlicher Richtung ab; er zieht sich durch das Zentrum des Landes. Kleiner sind das Gwangju-, das Charyeong- und das Noryang-Gebirge. Die aus Nordkorea über den Seoraksan bis zum Jirisan verlaufende Hauptwasserscheide heißt Baekdudaegan.

Südkorea stößt an drei Seiten ans Meer:

  • Im Osten an das Japanische Meer, in Südkorea auch als „Ostmeer“ bezeichnet,
  • im Süden an die Koreastraße,
  • im Westen an das Gelbe Meer. Die Küstenlinie ist insgesamt 2413 Kilometer lang.

Die Küsten im Westen und Süden weisen als Ria viele Buchten und Halbinseln auf, denen rund 4400 mittelgroße und kleinere Inseln vorgelagert sind. Davon sind weniger als 500 bewohnt. An der Westküste liegt auch das zweitgrößte Wattenmeer der Erde mit dem Namen Saemangeum. Der buchtenarmen und vielerorts steilen Ostküste sind nur wenige und sehr kleine Inseln und Felsen vorgelagert.

Die mit Abstand größte Insel heißt Jejudo. Sie liegt rund 150 Kilometer südlich der Südwestküste des Festlands, ist 1845,6 Quadratkilometer groß und bildet mit einigen kleinen Inseln die Provinz Jeju-do.

  Flora/ Fauna

Etwa zwei Drittel des Landes sind bewaldet. Die ursprünglichen Mischwälder mit Eichen, Ahorn, Buchen, Ulmen, Pappeln, Fichten und Espen sind an vielen Stellen einem Sekundärwald gewichen, da sehr viel Wald dem Brennholzbedarf und dem Brandrodungsfeldbau zum Opfer gefallen ist. In höheren Lagen schließt Nadelwald mit Fichten und Lärchen an. Die Pflanzenwelt Südkoreas ist beträchtlich artenreicher als die Mitteleuropas. Allein die leicht sichtbaren höheren Pflanzen sind mit etwa 3400 Arten und Unterarten in 880 Gattungen vertreten. So reicht Koreas Pflanzenpalette von alpinen Latschen und Rhododendren oberhalb der Baumgrenze im Nordgebirge bis zum subtropischen Bambus, Lorbeer und Kamelien an der warmen Südküste und auf Jejudo.

Große Säugetiere wie Tiger, Leoparden und Bären waren auf der gesamten Koreanischen Halbinsel verbreitet; durch Abholzung und Wilderei sind sie aber praktisch aus Südkorea verschwunden. In den Wäldern leben Luchse und Bengalkatzen, an den Küsten gibt es Seehunde. Bemerkenswerte Vogelarten sind Mandarinente, Weißbauch-Schwarzspecht, Mandschurenkranich und Halsring-Zwergohreule. Etwa 3,9 % der Staatsfläche Südkoreas stehen unter Naturschutz.

  Klima

Südkorea liegt in der gemäßigten Klimazone, man unterscheidet dort vier verschiedene Jahreszeiten. Ausgenommen hiervon sind einige subtropische Täler an der Südküste von Jejudo sowie einige Höhenregionen über 1700 Meter.

Der Frühling beginnt meist zwischen Ende März und Anfang April und ist mild und recht sonnig. Die Winde tragen dann oft feinen gelben Wüstenstaub aus der Wüste Gobi nach Südkorea. Im Sommer führen Südwinde heiße, feuchte Luft von den Philippinen herbei. Die sommerliche Monsunzeit, in Südkorea Jangma (장마) genannt, beginnt meist Ende Juni oder Anfang Juli. Ein Großteil der jährlichen Niederschläge geht in dieser Zeit auf Südkorea nieder. Regen wechselt dabei mit klaren Tagen. Dem folgt ein sehr heißer Mittsommer, der vor allem durch die hohe Luftfeuchtigkeit nur schwer erträglich ist. Die Tageshöchsttemperatur übersteigt dann oft 30 °C, begleitet von einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 95 %.

Mitte September setzt der Herbst ein, wenn die Winde wieder aus Nordwest wehen. Die trockene Kontinentalluft sorgt für viel Sonne, während die Temperatur langsam zu sinken beginnt. Der Winter ist in Südkorea sehr kalt und trocken. Die Winde aus Sibirien bringen selten Schnee. Ab Januar sorgt eine besondere Klimakonstellation für ein eigentümliches Temperaturschema, bei dem sich drei kalte Tage mit vier etwas milderen abwechseln.

Mittelwerte der Jahre 1961–1990. Die Jahreszeiten bezeichnen jeweils ein ganzes Vierteljahr (Frühling: März bis Mai, Sommer: Juni bis August, Herbst: September bis November, Winter: Dezember bis Februar)

Die Durchschnittsdaten einzelner Regionen weichen teilweise deutlich von den genannten ab. In den nördlichen und zentralen Regionen muss mit höheren Temperaturdifferenzen übers Jahr gerechnet werden als in den südlichen Küstengebieten. An der Ostküste ist es meist etwas wärmer als an der Westküste, da das Taebaek-Gebirge am Einfallen kalter Winde aus Sibirien hindert.

  Gewässer

Vier größere Flüsse durchziehen Südkorea. Der längste von ihnen heißt Nakdonggang und hat eine Länge von 525 Kilometern. Er entspringt am Berg Taebaek, fließt von dort, anders als die meisten Flüsse des Landes, nach Süden und mündet bei Busan ins Ostmeer. Zweitlängster Fluss ist der Hangang, dessen Nordarm eine Länge von 497,5 Kilometern hat und in Nordkorea entspringt. Sein Südarm entspringt ebenfalls am Berg Taebaek. Beide Han-Flüsse vereinigen sich etwa 35 Kilometer vor Seoul, bevor sie vereint die Hauptstadt mittig durchfliessen und kurz danach als Grenzfluss zu Nordkorea in das Gelbe Meer münden. Relativ kurz sind der Geumgang (401 Kilometer) und der Seomjingang (212 Kilometer).


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 Biotope in Südkorea (Flüsse/ Gewässer)

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