Biotopaquarien bepflanzen

Informationen zur Bepflanzung ..

Pflanzen erfüllen in der Natur vielfältige Funktionen für die Bewohner eines Habitats. Sie dienen als Versteck für kleine Tiere, Jungfische oder als Jagdrevier für Räuber. Außerdem stellen sie Nahrung und Laichsubstrat dar. Dabei sind es nicht nur die submersen Pflanzen, welche eine Rolle für ein Gewässer spielen, sondern auch die Vegetation an Ufern, Flüssen, Bächen oder Seen. Unterspültes Wurzelwerk, umgestürzte Bäume, eingetragenes Laub und saisonal überflutete Waldgebiete bestimmen die Unterwasserlandschaft vieler Tiere. Sie bieten den Bewohnern nicht nur Schutz, sondern verändern mit dem Eintrag von Gerb- und Humminstoffen die Wasserparameter.

Biotop

Die Bepflanzung eines Biotopaquariums stellt in manchen Fällen eine große Herausforderung für den Aquarianer dar. Zunächst sollte allerdings klar sein, dass bei der Tier- und Pflanzenauswahl Zuchtformen keine Option für ein Biotop sind. Bei invasiven Pflanzenarten scheiden sich die Geister, da diese Pflanzen nicht im ursprünglichen Habitat unserer Pfleglinge vorkommen, aber dennoch vorhanden sind. Das Einbringen von invasiven Pflanzenarten in ein Biotopaquarium, wie zum Beispiel einiger Schwimmpflanzen, kann in einem Kampffischbecken von Vorteil für die Bewohner sein oder bieten eine Alternative, falls ursprüngliche Arten nicht zur Verfügung stehen.

Der Artenreichtum im Reich der Wasserpflanzen ist in einigen Gewässern sehr hoch, vor allem wenn ein Fluss viele verschiedene Gewässerzonen mit unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeit, Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit in sich vereint. Die hohe Biodiversität sollte den Aquarianer dennoch nicht dazu verleiten einen unnatürlichen Unterwassergarten anzulegen. Es mag in einigen speziellen Biotopen natürlich vorkommen, dass man viele verschiedene Pflanzen in einem kleinen Bereich des Gewässers findet, dennoch ist dies nicht die Regel. Bedenken wir, dass wir üblicherweise einen Bereich von 60-200cm zum einrichten eines Aquariums zur Verfügung haben, sollten wir uns bei der Pflanzenauswahl auch möglichst auf eine oder wenige Pflanzen beschränken.

Thailand

Die Pflanzenauswahl richtet sich, wie auch schon kurz angeschnitten, nach den Bedürfnissen unserer Pfleglinge. Hier gilt es auf die unterschiedlichen Faktoren zu achten. Es stellt sich die Frage, welche Pflanze in welchem Bereich des Gewässers wächst und welche Bereiche unsere Pfleglinge hauptsächlich bewohnen. Den ersten wichtigen Indikator für die Pflanzenauswahl erhalten wir im Bezug auf die Strömungsverträglichkeit der Pflanzen. Schauen wir nach Westafrika finden wir dort den Tigerlotus (Nymphaea lotus) und Crinum natans in einem Gewässer. Crinum natans bevorzugt strömungsreiche Bereiche, wobei der Tigerlotus in sehr ruhigen Lagen anzutreffen ist. Möchte man also eine strömungsaffine Art aus Westafrika pflegen, wie zum Beispiel Steatocranus irvinei oder Barbus trispilos, fällt der Tigerlotus durch das Raster eines Biotopaquariums, zumal die Pflanze eine artgerechte strömungsreiche Haltung der Tiere gar nicht überlebt. Wir beginnen also bei den natürlichen Ansprüchen und dem Verhalten unserer pfleglinge und passen die Bepflanzug des Aquariums daran an.

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